Wer fliegt mit MAF nach Mundri, Südsudan?

Der Südsudan ist ein Land, in dem MAF eine zentrale Rolle spielt: Weite Distanzen, die Gefahr von Überfällen sowie schlechtes Wetter verunmöglichen in den meisten Fällen das Reisen über Land. Ein Team von MAF Schweiz war während eines Besuchs im Südsudan auf einem Flug dabei – und sprach mit den Passagieren.

Es ist 7:30 morgens, als wir auf dem Flugfeld von Juba in das MAF-Flugzeug einsteigen. 11 Passagiere sind es heute, die nach Mundri und Mvolo im Westen des Sudans reisen. Für Tripp Skipper und Fred Blackwell ist Mundri die letzte Station ihrer rund 30-stündigen Reise aus den USA. Doch wer sind die beiden Amerikaner und was führt sie von Alabama und New York in eine südsudanesische Kleinstadt?

Treffen zwischen Gründer und aktiven Mitarbeitenden

Beide waren Mitgründer von zwei verschiedenen NGOs. Fred Blackwell’s Organisation «Lift up the Vulnerable» mit Sitz in New York begann ihre Arbeit im Jahr 2010 während der Krise in Darfur. Die bewaffneten Konflikte forderten unzählige Todesopfer. So erstellte er mit seinem Team Heime für Wittwen und deren Kinder. Die damaligen Umstände waren sehr schwierig, wie er berichtet – so mussten zum Beispiel Nahrungsmittel aus dem 2000 km entfernten Kenia herbeitransportiert werden. Tripps NGO, «Abanna’s Hope», gründete in Uganda Kirchen, Mikro-Geschäftsmodelle, sowie landwirtschaftliche Schulungszentren. Beide Passagiere besuchen in Mundri eine «Renunion», sprich ein Wiedersehen ehemaliger und noch aktiver Mitarbeitenden der beiden NGOs.

Schwieriges Wetter unterwegs

Gemäss der vergangenen Flugzeit müssten wir inzwischen in Mundri angekommen sein, als Pilot Andrew MacDonald folgende Ansage macht: Das Wetter ist zu schlecht, die Piste möglicherweise zu nass und somit ist die Landung nicht möglich. Wir müssen nach Juba zurückkehren. Nach über einer Stunde setzt der neuseeländische Pilot wieder auf der Piste der südsudanesischen Hauptstadt auf. Enttäuscht, aber mit Verständnis für die Situation, verlassen die Passagiere wieder das Flugzeug. Ihr Ziel erreichen sie am nächsten Morgen mit einem Ersatzflug. Dieser ist inzwischen dringend geworden, da die gebuchten Passagiere für den Rückflug aus Mundri und Mvolo ihre Linienflüge für die Rückkehr in westliche Heimatländer auf keinen Fall verpassen dürfen. Eine alternative Transportmöglichkeit wäre kaum zu finden gewesen.

Daniel Dubouloz