Vom Fussballplatz zum Flugfeld – Der Torhüter im Herzen von MAF Uganda

Früher stand er zwischen den Pfosten der ugandischen Nationalmannschaft, heute sorgt er auf dem Flugplatz Kajjansi für sichere Starts und Landungen. Michael Mukasa, ehemaliger Nationaltorhüter, widmet sich seit mehr als zwei Jahrzehnten einer neuen Aufgabe – MAF Uganda.

Im August 1998 trat Michael Mukasa seinen ursprünglich nur auf drei Monate befristeten Job bei MAF Uganda an, um den neu erworbenen Flugplatz in Kajjansi – zwischen Entebbe und Kampala gelegen – instand zu halten. Doch schon bald entfachte die Faszination für die Luftfahrt in ihm eine Leidenschaft, die bis heute anhält.

«Als ich nach Kajjansi kam und die Flugzeuge sah, war ich begeistert. Damals gab es nur ein Tor zum Flugfeld, heute haben wir drei. Das Bürogebiet war ein einziger Busch, aber wir bauten Hangar um Hangar», erinnert sich Michael Mukasa.

MAF nahm seine Arbeit in Uganda 1986 auf, kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs. Zunächst operierte MAF vom Flughafen Entebbe aus, doch die Erlaubnis der Regierung, ein eigenes Flugfeld in Kajjansi, südlich von Kampala, zu betreiben, war eine große Erleichterung. «Ein eigenes Flugfeld zu betreiben, hatte viele Vorteile. Hier in Kajjansi lief alles viel reibungsloser als in Entebbe», sagt Michael Mukasa.

Die Karriere eines mutigen Torhüters

Vor seiner Zeit bei MAF war Michael Mukasa ein gefeierter Torhüter. Er spielte für den SC Villa, einen der führenden Fussballvereine Ugandas. Obwohl sein Trainer anfangs der Meinung war, er sei nicht gross genug für diese Position, nutzte Michael seine Chance, als er aufgrund von Verletzungen ins Tor musste. Die Fans erinnern sich noch heute an seinen Mut und seine Fähigkeiten. Mit dem SC Villa wurde er 1991 Zweiter bei der Afrikanischen Klubmeisterschaft und 1992 Zweiter beim CAF-Pokal, später spielte er auch für die ugandische Nationalmannschaft.

Eine neue Berufung

Michael ist dankbar für die Flexibilität und den Zusammenhalt des MAF-Teams, das von einer Mischung verschiedener Kulturen und einer gemeinsamen christlichen Identität geprägt ist. Seine Arbeit in Kajjansi sieht er als Antwort auf Gottes Ruf. «Meine Zufriedenheit kommt daher, dass ich jeden Tag Flugzeuge sicher starten sehe», sagt er mit einem breiten Lächeln.

Der Flugplatz Kajjansi hat eine gute Zukunft vor sich.  Eines der aufregendsten Ereignisse in der Geschichte des Flugplatzes war der Flug von Prinzessin Anne im Oktober 2022. «Der Flug solch prominenter Persönlichkeiten hebt unser Profil als Organisation. Der Flug von Prinzessin Anne im vergangenen Jahr war ein sehr aufregendes Ereignis. Wir haben das Gelände für ihre beiden Flüge auf Hochglanz gebracht.»

Das Leben abseits des Flugfeldes

Neben dem Flugplatz hat Michael Mukasa noch eine andere Leidenschaft: die Landwirt

schaft. Während seiner Schulzeit hat er sich intensiv damit beschäftigt, und auch heute noch widmet er sich dem Anbau von Pflanzen. Eines aber vermisst er ganz besonders: das Klavierspielen. Früher spielte er regelmässig in der Watoto Church, die damals noch Kampala Pentecostal Church hiess.

Als Vater von fünf Kindern hat Michael Mukasa seinem jüngsten Sohn den Namen Chesley gegeben, inspiriert von dem amerikanischen Piloten Captain Chesley Sullenberger, der 2009 ein Passagierflugzeug nach einem Vogelschlag auf dem Hudson River notlandete und damit 115 Passagieren das Leben rettete.

Einladung nach Uganda

Nachdem er sein Land auf dem Fußballplatz vertreten hat, ermutigt Michael auch die Unterstützer von MAF, besonders aus dem Ausland, Uganda zu besuchen. «Wir sind unseren Unterstützern sehr dankbar; ohne sie könnten wir diese Arbeit nicht tun. Wir laden euch ein, Uganda zu besuchen – Gott hat Uganda das beste Wetter der ganzen Welt geschenkt», schwärmt er.

Damalie Hirwa