Juba Christian Academy: Die von MAF gegründete internationale Schule

Der Südsudan ist ein Land, in dem die Nachfrage an MAF-Flügen zunimmt. Dementsprechend hoch ist auch der Bedarf an Mitarbeitenden, die häufig mit ihren Kindern ins Land ziehen. Der frühere Country Director Bastian de Waal von MAF Holland verfolgte die Vision einer eigenen Schule für MAF-Kinder, welche im Jahr 2013 gegründet wurde.

Selina Hug (8), Tochter der MAF-Familie Stefan und Olivia Hug, hat einen kurzen Schulweg: Nur 100 Meter trennen die Einfahrt ihres Compounds vom Innenhof der gegenüberliegenden «Juba Christian Academy». Insgesamt acht Kinder von Schweizer MAF-Familien, die im Südsudan leben, besuchen die Primarschule.

Für alle Beteiligten ist das ein Glücksfall:  Mühsame Fahrten durch den stets stockenden Verkehr durch Juba können jenen Kindern erspart werden, die

im Korok-Compound wohnen. Die Kinder haben so mehr Freizeit und die Kommunikationswege zwischen Eltern und Lehrpersonen sind kurz. Für die anderen Schüler gibt es einen Schulbus. Die Schule bietet derzeit alle Stufen von der Spielgruppe bis zur 4. Klasse an. Eine lokale Schule ist deshalb so wertvoll, weil es heutzutage immer unüblicher ist, die Kinder auf Internate zu senden – und die Variante des «Homeschoolings» eignet sich nicht für alle Familien gleichermassen.

Weshalb wurde diese Schule überhaupt gegründet? Die Engländerin Tracy Feil, Lehrerin an der Schule und Frau von Operations Manager John Feil, erklärt, dass eine hohe Nachfrage bestand und die Alternativen begrenzt waren. Zwar gibt es lokale Schulen, die auf Englisch unterrichten und auch ein gutes Curriculum haben – doch das Problem ist, das die Lehrer nicht gut ausgebildet sind und Schulmaterial in Form von Büchern schlecht verfügbar ist. Es existiert keine andere Schule, die in der Lage ist, internationale Schüler aufzunehmen, inklusive Kinder von Missionaren.

Der frühere Country Direktor Bastiaan de Waal von MAF Holland war die treibende Kraft hinter der Gründung der Schule. Zusammen mit SIL (Wycliff), der Africa Inland Mission sowie der Grace Community Church hat er dieses Projekt verwirklicht. Mittlerweile besuchen bereits 27 Schüler die Juba Christian Academy; die aktuelle Kapazität des Gebäudes liegt bei 35 – doch die Schule hegt grössere Pläne: Ein eigenes Gebäude zu besitzen ist das Ziel, wie auch zusätzliche Lehrer zu finden, um weitere Kinder bis und mit der 6. Klasse aufzunehmen, oder idealerweise noch höhere Stufen – der Lehrplan der Schule ist bereits jetzt dafür aufgestellt.

Daniel Dubouloz