Schweres Erdbeben in Papua-Neuguinea

Koordination und Partnerschaft nach starkem Erdbeben

Artikel von Andrea Rominger, Disaster Response Communication, vom Mittwoch, 14. März 2018:

Erkundungsflüge sowie gezielte Transporte von Hilfsgütern beschäftigen MAF und zahlreiche andere Partnerorganisationen nach dem Erdbeben in Papua-Neuguinea. Eine laufende Koordination ist dabei essentiell.

MAF und ihre zahlreichen Partner arbeiten eng zusammen, um die Katastrophenhilfe nach dem verheerenden Erdbeben des 26. Februar voranzutreiben. Insbesondere findet auch Koordination statt, um Informationen zu sammeln und den Bedarf an Hilfsgütern abzuklären, ebenso deren Verteilung in abgelegenen Orten. Aufgrund der genauen Kenntnisse des Landes nimmt MAF dabei eine Schlüsselrolle ein.

Das International Training Institute von Port Moresby hat ein grosse Menge Trinkwasser gespendet, das nun in den betroffenen Gebieten verteilt wird. Die Erdrutsche haben unzählige Trinkwasser-Quellen verschüttet und unbrauchbar gemacht. Total wurden 110 Schachteln mit Wasserflaschen in Port Moresby nach Mount Hagen verfrachtet.

PLEASE NOTE: THIS STORY CONTAINS INFORMATION AND IMAGES ABOUT SIL AVIATION AS WELL AS MAF. MAF HAS NOT DONE ALL THE FLYING BUT HAS BEEN INVOLVED IN COORDINATION AND INFORMATION SHARING. PLEASE DO NOT FEATURE SIL AIRCRAFT AS OUR OWN.

Die Fluggesellschaft SIL Aviation hat sich kostenlos zur Verfügung gestellt, um die total 2’460 Wasserflaschen zu den Menschen zu fliegen, die sie dringend benötigen. Diese Fracht für das Gebiet zwischen dem südlichen Hochland und den westlichen Provinzen wiegt total 1.6 Tonnen. Nebst dem Wasser kommt die Hochschule mit 1000 Kina auch für die anfallenden Treibstoffkosten auf.

Unmittelbar nach dem Erdbeben haben zahlreiche Geschäfte Hilfsgüter wie Wasser, Nahrung, und Abdeckplanen gespendet, die MAF dann direkt in die betroffenen Gegenden geflogen hat. MAF trug dabei die Gesamtkosten für die Flüge selber, um so den Menschen vor Ort so schnell wie möglich zu helfen.

Der erste Erkundungsflug der MAF diente zur Abschätzung der Lage und zum Verteilen der Informationen, resp. der Luftbilder. Andere Organisationen wie z.B. die australische Luftwaffe konnten die geographisch referenzierten Bilder verwenden, um ihre Aktivitäten zu planen. Ein Vertreter der australischen Luftwaffe in Mount Hagen gab zu Protokoll: «Die 200 Fotos eines MAF-Erkundungsfluges haben stark dazu beigetragen, uns ein Bild dieser Naturkatastrophe zu machen ─ mehr als alle anderen Informationen, die wir zur Verfügung hatten.»

MAF ist seit über 60 Jahren in Papua-Neuguinea tätig und führt die Koordination sowie die Hilfsflüge mit hoher Motivation durch, um den Menschen dieses faszinierenden Landes zu dienen. MAF bedankt sich bei den beteiligten Partnern für die gute Zusammenarbeit.

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Medienmitteilung vom Donnerstag, 8. März 2018:

Die Folgen des Erdbebens in Papua-Neuguinea, das den Inselstaat am 26. Februar 2018 traf, sind grösser als zu Beginn angenommen: Die Naturkatastrophe hat über 60 Todesopfer gefordert. Von den rund 143’000 Betroffenen sind total 17’000 Menschen obdachlos. Das humanitäre Flugunternehmen MAF leistet aktive Hilfe für Material- sowie medizinische Notfalltransporte.

Obschon das Epizentrum des Erdbebens in Papua-Neuguinea in unbewohntem, hügeligem Gebiet lag, ist das Schadenausmass dennoch verheerend: Das ohnehin dünn ausgebaute Strassennetz wurde durch Erdrutsche an zahlreichen Orten entweder verschüttet oder zerstört, die Stromversorgung ist an vielen Orten unterbrochen, zahlreiche landwirtschaftliche Flächen wurden überflutet und die dazugehörenden Betriebe beschädigt oder zerstört. Das christliche, humanitäre Flugunternehmen Mission Aviation Fellowship hat kurz nach dem Ereignis Erkundungsflüge durchgeführt, um sich anhand der Luftbilder einen Überblick über die Situation zu verschaffen und Soforthilfe leisten zu können.

Die Schweizer MAF-Mitarbeiterin Andrea Rominger berichtet am 7. März über die aktuelle Lage in Mount Hagen: «Soeben sind drei medizinische Notfälle hier in Mt. Hagen mit einem MAF-Flugzeug angekommen. Die einheimische sowie die australische Armee fliegt Hilfsgüter ein. Als MAF stellen wir ihnen viele Informationen zur Koordination zur Verfügung». Dank dem eigenen Hochfrequenz-Radionetz der MAF kann der Kontakt zu zahlreichern Dörfern aufrecht erhalten bleiben.

MAF ist seit 1961 vor Ort und fliegt mit 13 Flugzeugen insgesamt über 210 Flugpisten im Land an. Deshalb verfügt die Organisation über genaue Kenntnisse der Örtlichkeiten. Zahlreiche medizinische Rettungsflüge haben bereits stattgefunden, um verletzte Dorfbewohner zu evakuieren, ebenso werden Nahrungsmittel und Trinkwasser an abgeschnittene Orte gebracht.

 

https://vimeo.com/259176840

 

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Information vom Mittwoch, 28. Februar 2018:

Am Montag, 26. Februar 2018, bebte die Erde im Landesinneren Papua-Neuguineas mit einer Stärke von 7.5 auf der Richterskala. Ein dreistündiger Erkundungsflug der MAF lässt erkennen, dass vor allem Infrastrukturschäden durch Erdrutsche entstanden sind.

Es war 3:45 Lokalzeit am Montagmorgen, als die Erde in der Mitte Papua-Neuguineas bebte. Das Epizentrum lag glücklicherweise in einer unbesiedelten Gegend. Allerdings wurden zahlreiche Strassen durch Erdrutsche verschüttet oder beschädigt, die Strassentransporte erschweren oder verunmöglichen. Weitere Probleme ergeben sich durch Flüsse, die sich aufgestaut haben und Überflutungen verursachen. Gemäss ersten Berichten fehlt es an zahlreichen Orten an sauberem Trinkwasser; ausserdem wurden grossflächig Gemüsegärten der Inselbewohner zerstört. Die von MAF angeflogene Flugpiste der Ortschaft Komo wurde auch in Mitleidenschaft gezogen und ist derzeit ausser Betrieb. MAF ist dank Hochfrequenz-Funk in Kontakt mit zahlreichen Dörfern und hält Flugzeuge in Bereitschaftsstellung, um mögliche Hilfeleistungen anzubieten, wie z.B. den Transport von Verletzten. MAF-Mitarbeiter und -Flugzeuge kamen keine zu Schaden.

Papua-Neuguinea liegt in einem seismisch aktiven Gebiet. Im Jahr 1998 wurde die Nordküste durch einen Tsunami mit der Stärke 7.0 zu grossen Teilen zerstört, dabei verloren 2200 Menschen ihr Leben. Erdbeben ab einer Magnitude zwischen 7 und 8 werden als «gross» bezeichnet und ereignen sich weltweit ca. 18-mal pro Jahr.